Wagner-Gala
Berliner Philharmoniker & Kirill Petrenko
25.3.24
Aufs Ganze gehen
Wagner, Kirill Petrenko und die Berliner PhilharmonikerDass die Berliner Philharmoniker auch ein phänomenales Opernorchester sind, beweisen sie jahrein, jahraus bei den Osterfestspielen in Baden-Baden. Auch in der Philharmonie Berlin ist immer wieder das Musiktheater zu Hause: Opern konzertant oder in halbszenischer Einrichtung zu spielen, ist eine lang geübte Gepflogenheit, die mit Kirill Petrenko noch ausgebaut wird – hat sich doch der derzeitige künstlerische Leiter in seiner bisherigen Laufbahn als einer der führenden Operndirigenten unserer Zeit erwiesen. Und er weiß, wozu die Philharmoniker fähig sind: „Mit diesem Orchester kann man alles erreichen. Es gibt überhaupt nichts, was die nicht können oder wollen.“
„Die Technik des Erinnerungsmotivs wird allmählich zu einem tiefsinnig-virtuosen System ausgebaut, das die Musik in einem Maße wie nie zuvor zum Werkzeug psychologischer Anspielungen, Vertiefungen, Bezugnahmen macht.“
Auf einen Blick
Sündige Idyllen
Zu den Werken des AbendsEbenso wie es mehrere Fassungen des Tannhäuser gibt, gibt es auch mehrere „Tannhäuser“-Ouvertüren. Die heute erklingende Konzertfassung geht gegen Ende direkt über in das mehr als fünfzehn Jahre nach der Dresdner Uraufführung für die Pariser Oper komponierte Bacchanal, die musikalische Darstellung eines orgiastischen Festes.
Wagners Götter
Richard Wagner und die Sänger: Da gibt es die Passage in seiner Autobiografie „Mein Leben“, in der sich der Komponist tief beeindruckt über Wilhelmine Schröder- Devrient als Romeo in Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ äußert: „Die Wirkung hiervon war aber auch mit gar nichts Erlebtem zu vergleichen. Das kühne seelenvolle Bild des jugendlichen Liebes-Helden auf dem Grunde einer so offenbar seichten und leeren Musik dargestellt zu sehen, forderte jedenfalls zu einem bedenklichen Nachsinnen über die Ursachen der großen Wirkungslosigkeit der gediegenen deutschen Musik […] heraus.“