Tanz 2024 im Festspielhaus

Ein Chor im Berliner Berghain? Da fingen sie an, da fielen sie auf: „Choreos“ bringen Singen und Bewegen zusammen. Die Gruppe sprengt Genregrenzen – und gehört unbedingt ins Baden-Badener Takeover Festival.

Die Welt des Tanzes im Festspielhaus Baden-Baden. Der in einer Banlieue von Lyon aufgewachsene Choreograf Mourad Merzouki macht aus Breakdance Ballett. 1996 nach eigenem Ballett „Käfig“ benannt, residiert seine Compagnie seit 2009 in Créteil bei Paris. Mit „Vertikal“ schuf die Truppe einen modernen Klassiker.

Von Biarritz nach Baden-Baden und eine echte Entdeckung für alle Schönheitstrunkenen: Der Choreograf des Malandain Ballet Biarritz, Thierry Malandain, lässt in vielen seiner Werke das Formideal der Antike anklingen – so auch in der im Festspielhaus präsentierten „Pastorale“ zur Musik von Ludwig van Beethoven.

John Neumeier stellt die von ihm ausgewählten Ballette des Festivals persönlich vor.

Das Tanzfestival Baden-Baden „The World of John Neumeier“ nimmt sein Motto hier einmal wörtlich. Der Choreograph schaute sich um in der Welt des Tanzes, nahm sein Heimatland ins Visier und präsentiert nun das Joffrey Ballet aus Chicago. Eine Entdeckung nicht nur für Ballettfreunde.

Unter dem Titel „Absprung“ stellen Absolventinnen und Absolventen der Schule erste choreografische Arbeiten vor – 2024 schon zum vierten Mal. Bisher waren immer Choreografien dabei, die beim „Prix de Lausanne“ mit Preisen bedacht wurden. Wie sieht der Tanz der Zukunft aus? Bei „Absprung“ gibt’s Einblicke.

Die Gründung des Bundesjugendballett geht auf eine Idee von John Neumeier zurück, der dem Ensemble auf besondere Weise verbunden ist. Die Produktion „Sybil Dances“ erinnert an John Neumeiers erstes Engagement (1960 – 1962) in der Compagnie von Sybil Shearer. Im zweiten Teil steht eine neue Choreografie von Edvin Revazov im Mittelpunkt.

Die tänzerischen Erkundungen seines Heimatlandes USA führten John Neumeier, den Kurator des Tanzfestivals „The World of John Neumeier“, zu dem Dramatiker Tennessee Williams. Neumeiers Ballett „Endstation Sehnsucht“ nach Williams stillt selbst alle Sehnsüchte: Das Werk, vom Hamburg Ballett gegeben, gilt als ein Höhepunkt im Schaffen des genialen Choreographen.

„Ein Spiel der Erinnerungen“ nannte Tennessee Williams sein Bühnenstück „Die Glasmenagerie“. Auch John Neumeier erinnert sich: Auf einer künstlerischen Reise zu seinen amerikanischen Wurzeln präsentiert der Choreograph und Kurator des Tanzfestivals „The World of John Neumeier“ die „Glasmenagerie“ mit dem Hamburg Ballett.