Kammermusik VII
Korngold und Hindemith: Musik für Klavier und Streicher
Der Spaß an der Moderne hat etwas mit Geschwindigkeit zu tun. Autos, Züge, Flugzeuge definierten dafür neue Maßstäbe. Etwas davon pulsiert in der Musik Paul Hindemiths. Die Freude an der Objektivität der Stechuhr, ihrem „schneller, höher, weiter“, prägt die Fugen und Toccaten seines ersten Streichtrios. Wie anders dagegen die Ästhetik des jungen Erich Wolfgang Korngold! Die Überschriften über den Sätzen seines Klavierquintetts sind weniger Tempoangaben als Beschreibungen von Gefühlen. In subjektivistischer Manier fordert die Musik Identifikation mit dem Gehörten. Mit einem derben „Glotzt nicht so romantisch!“ antwortete Bertolt Brecht 1922 auf solch romantische Nachblüte. Auch die musikantische Sportlichkeit des jungen Hindemiths war eine Antwort darauf. Sein neusachlich-neobarockes Trio ist 1924 erschienen, nur ein Jahr nach Korngolds Klavierquintett.
Programm
Paul Hindemith
Streichtrio Nr. 1 op. 34
Erich Wolfgang Korngold
Klavierquintett E-Dur op. 15
Veranstaltungsende: 15:40 Uhr
Künstler
Ort
Weinbrennersaal
Der von Friedrich Weinbrenner entworfene Weinbrennersaal aus dem Jahr 1824 ist der älteste erhaltene Teil im Kurhaus Baden-Baden. Elf Meter Höhe und prachtvolle Kronleuchter geben dem klassizistischen Saal seine besondere Atmosphäre. Ursprünglich diente er zur Promenade: man spazierte, plauderte, lauschte der Musik und riskierte ab und an ein paar Gulden an den Spieltischen nebenan. Heute wird der Weinbrennersaal überwiegend von der Philharmonie Baden-Baden genutzt.
