Martin Stadtfeld

Klavierabend
23.11.25

Zitate

„Die Notation, die Aufschreibung von Musikstücken ist zuerst ein ingeniöser Behelf, eine Improvisation festzuhalten, um sie wiedererstehen zu lassen. Jene verhält sich aber zu dieser wie das Porträt zum lebendigen Modell. Der Vortragende hat die Starrheit der Zeichen wieder aufzulösen und in Bewegung zu bringen. – Die Gesetzgeber aber verlangen, dass der Vortragende die Starrheit der Zeichen wiedergibt, und erachten die Wiedergabe für umso vollkommener, je mehr sie sich an die Zeichen hält. Was der Tonsetzer notgedrungen von seiner Inspiration durch die Zeichen einbüßt, das soll der Vortragende durch seine eigene wiederherstellen.“

Ferruccio Busoni, „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“, 1907

„Die Sonate ist über alle Begriffe schön; groß, liebenswürdig, tief und edel – erhaben, wie Du bist. Ich bin auf das tiefste davon ergriffen, und alle Londoner Misere ist mit einem Male vergessen. Weiter sage ich Dir soeben – unmittelbar nach der Anhörung – nichts: aber von dem, was ich Dir sage, bin ich so voll, als ein Mensch es sein kann. […] Gute Nacht: großen Dank für diesen endlich gefundenen Genuss!"

Richard Wagner in einem Brief aus London vom 5. April 1855 an Franz Liszt. Wagner verbrachte den Frühling dort als Gastdirigent.

Epochenspiegel

1844

Liszt besucht in Dresden eine Vorstellung von Wagners „Rienzi“ – die Freundschaft der beiden Komponisten bahnt sich an.

Ein Aufstand der Weber in Schlesien für gerechtere Löhne wird vom preußischen Militär blutig niedergeschlagen

1848

Liszts Konzertparaphrase der „Tannhäuser“-Ouvertüre ist seine erste Klavierbearbeitung von Musik aus einer Wagner-Oper.

In ganz Europa brechen Revolutionen aus. Wagner beteiligt sich im kommenden Jahr am Dresdner Maiaufstand und muss als steckbrieflich gesuchter Revolutionär Deutschland verlassen. 

1859

Anfang August schließt Wagner die Komposition von „Tristan und Isolde“ ab.

Österreich führt gegen Frankreich und das Königreich Sardinien Krieg um seine italienischen Besitzungen. Der Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant ist so bestürzt über die Grausamkeit der Schlacht von Solferino, dass er ein Buch darüber veröffentlicht und Anstoß gibt zur Gründung des Roten Kreuzes.
 

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Patenschaft: Christoph Wellendorff

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