Musiklupe

Tatü-tata?

Wie Mahler seinen Naturlaut wählt

Die Quarte, der Abstand also zwischen dem ersten und dem vierten Ton einer Tonleiter, ist durch das Martinshorn, den Ruf von Polizei und Feuerwehr, im Alltag als musikalisches Intervall bestens bekannt und allgegenwärtig. Im klassischen Kontrapunkt freilich gilt die Quarte als dissonant: Die Dur-Moll-Tonalität der barocken, klassischen und romantischen Musik stützt sich auf Dreiklänge aus Grundton, Terz (dritter Ton der Tonleiter) und Quinte (fünfter Ton). Quartklänge als Konsonanz gab es seit der Renaissance eigentlich nicht mehr. Eigentlich...

Hier wird noch gebimmelt und geblasen. Ab den 1930er Jahren ist das „Martinshorn“ Standardinstrument zum Ausstoß warnender Quart-Signale.

Epochenspiegel

1888

Gustav Mahler komponiert seine erste Sinfonie.

Kaiser Wilhelm I. stirbt.

Das Concertgebouw in Amsterdam wird eröffnet.

Heinrich Hertz gelingt der Nachweis elektromagnetischer Wellen: Grundlage der späteren Funk- und Radiotechnik.

Beginn der nie aufgeklärten Mordserie von „Jack the Ripper“ in London.

1894

Gustav Mahler schließt die Komposition seiner zweiten Sinfonie ab, die seine „Lieder aus des Knaben Wunderhorn“ aufgreift.

Uraufführung des wohl berühmtesten Werks des musikalischen Impressionismus, Debussys „L’Après-midi d’un faune“, in Paris.

Der Reichstag in Berlin wird nach zehnjähriger Bauzeit eröffnet.

Der Schweizer Tropenarzt Alexandre Yersin entdeckt in Hongkong den Pestbazillus und entwickelt ein Serum.

Wir danken

Patenschaft: Achim Schuhen und Heiner Holtkötter

Zitate

„Ich habe mein Cellokonzert fertig und sage dir mit Gewissheit, dass dieses Konzert meine anderen Konzerte, sowohl das für Violine wie auch das für Klavier, weit übertrifft. Sei nicht überrascht, dass ich dir dies schreibe; Eigenlob ist meist nicht verlässlich, aber dieses Werk macht mir die reine Freude, und ich denke, ich liege nicht daneben.“

Antonín Dvořák