London Symphony Orchestra

Berlioz und Idefix
6.6.25

Musiklupe

Schrille Geliebte

Berlioz und der „Hexensabbat“

Der „Hexensabbat“ betitelte fünfte Satz der „Symphonie fantastique“ ist ein Paradestück der schwarzen Romantik. Er führt mitten hinein in eine nächtliche Szene im Wald, die bevölkert ist mit gespensterhaften Wesen – wo uns grelle Augen aus dem Dickicht anstarren, der schrille Ruf eines Nachtvogels ertönt, wo schauerliche Geister ihr Unwesen treiben und das Gelächter der Hölle heraufklingt. 

Es-Klarinette von Dubois & Couturier aus dem Jahr 1825, Musikinstrumentenmuseum Paris

Programm der „Symphonie fantastique“

Von Berlioz 15 Jahre nach der Uraufführung notiert

Erster Satz: Träumereien - Leidenschaften

Der Autor nimmt an, ein junger Musiker, angesteckt von jenem inneren Leiden, das ein berühmter Schriftsteller als Unbestimmtheit der Leidenschaften bezeichnet hat, sieht zum ersten Mal eine Frau, die all den Zauber des Idealwesens vereinigt, von dem die Fantasie geträumt hat, und verliebt sich unsterblich in sie. Infolge einer eigentümlichen Bizarrerie erscheint dem Künstler das geliebte Bild stets nur in Verbindung mit einem musikalischen Gedanken, in dem er einen gewissen leidenschaftlichen, aber noblen und schüchternen Ausdruck findet, wie er ihn dem geliebten Wesen zuschreibt.

Dieses musikalische Abbild und sein Modell verfolgen ihn ununterbrochen wie eine doppelte idée fixe. Dies ist der Grund, warum das Anfangsthema des ersten Allegro in allen Sätzen der Sinfonie beständig wieder auftaucht. Der Übergang aus jenem Zustand melancholischer Träumerei, unterbrochen durch Anwandlungen grundloser Freude, zu jenem einer wahnsinnigen Leidenschaft mit ihren Regungen von Raserei und Eifersucht, ihrer zurückkehrenden Zärtlichkeit, ihren Tränen, ihren religiösen Tröstungen - dies ist der Gegenstand des ersten Satzes. 

Ellen Freyberg

Die irische Schauspielerin Harriet Smithson inspirierte Berlioz zur „Symphonie fantastique“.

Zitate

„Die Musik ist die poetischste, die mächtigste, die lebendigste von allen Künsten. Sie sollte auch die freieste sein, aber sie ist es leider noch nicht.”

Hector Berlioz

Biografien

Antonio Pappano

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