Die Glasmenagerie

Ballett von John Neumeier
11.10.24 - 13.10.24

Musiklupe

Die Vielseitigen

Musik dreier US-Komponisten in „Die Glasmenagerie“

Philip Glass, geboren 1937 Baltimore, Maryland, ist mit Opern wie „Einstein on the Beach“, Soundtracks zu Oscar-prämierten Filmen wie „The Hours“ und Musik für experimentelles Theater einer der wenigen Komponisten, der ein breites, generationsübergreifendes Publikum gleichzeitig im Opernhaus, im Konzertsaal, in der Tanzwelt, im Film und in der Popmusik für sich gewinnt. Sein Musikstil wird als „Minimal Music“ bezeichnet. Glass selbst beschreibt seine Kompositionen als „Musik mit sich wiederholenden Strukturen“. Ein Großteil seiner frühen Arbeit basiert auf der erweiterten Wiederholung von kurzen, eleganten und melodischen Fragmenten, die sich in und aus einem Klangteppich bewegen. Glass studierte an der Universität Chicago, an der Juilliard School in Manhattan und in Aspen bei Darius Milhaud. Unzufrieden mit der damaligen „modernen Musik“, zog er nach Europa und studierte bei der legendären Nadia Boulanger. Dort arbeitete er eng mit dem Sitar-Virtuosen und Komponisten Ravi Shankar zusammen. 1967 kehrte er zurück nach New York und gründete das Philip Glass Ensemble.

von Lisa Zillessen 

Für Ned Rorem (geboren 1923 in Richmond, Indiana, gestorben 2022 in New York) bilden Worte und Musik ein untrennbares Ganzes: „Meine Musik ist ein Tagebuch, das mich kaum weniger bloßstellt als meine Texte.“ Das Magazin „Time“ nannte ihn den „weltbesten Kunstliedkomponisten“, doch sein Œuvre geht über diese spezielle Gattung hinaus: Rorem komponierte Sinfonien, Klavierkonzerte, Orchesterwerke, Kammermusik, Opern, Chorwerke, Ballette und andere Bühnenmusiken. Als Autor veröffentlichte er 16 Bücher. Rorem gehört zu den meistgeehrten amerikanischen Komponisten. Er studierte zunächst an der Northwestern University in Chicago und später am Curtis Institute in Philadelphia, an der Juilliard School und am Berkshire Music Center in Tanglewood. 1949 siedelte er nach Frankreich über und kehrte neun Jahre später zurück in die USA.

von Lisa Zillessen 

Epochenspiegel

1939 

John Neumeier wird am 24. Februar in Milwaukee, Wisconsin geboren.

1944

26. Dezember: Uraufführung von „The Glass Menagerie“, Civic Theater, Chicago 

1947 

3. Dezember: Uraufführung von „A Streetcar Named Desire“ am Broadway in New York, mit dem noch weitgehend unbekannten Marlon Brando als Stanley Kowalski. 

1948

Tennessee Williams erhält den Pulitzerpreis für „A Streetcar Named Desire“.

1950

Regisseur Irving Rapper verfilmt „The Glass Menagerie“ mit Kirk Douglas und Jane Wyman in den Hauptrollen.

1951

„A Streetcar Namend Desire“ kommt in die Kinos, in der Regie von Elia Kazan, mit Marlon Brando und Vivien Leigh.

St. Louis, Missouri, in den 30er Jahren: Diesen Schauplatz wählte Tennessee Williams für sein Theaterstück „Die Glasmenagerie“.

„Arthur Miller hat über Tennessee Williams nach dessen Tod gesagt, dass er die Poesie zurück auf die Bühne gebracht habe. Auch ich sehe meine Werke weniger als Demonstration von technischem Können, sondern eher als „Körper-Gedichte“, als „plastisches Theater“, wie Tennessee Williams es auch genannt hat. Die Tänzer geben Gefühlen und Emotionen eine physische Form.“

John Neumeier, 2019 

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Patenschaft: Renate und Peter Ganter

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