Daniil Trifonov & Matthias Goerne
Schwanengesang
30.11.25
Musiklupe
Nichts rührt sich
Eine barocke Passacaglia in Schuberts „Der Doppelgänger“Bei einem Autounfall, einem Überfall oder einem anderen traumatischen Ereignis scheint sich das Ich aufzuspalten: Das Opfer erlebt sich und die Situation von außen, gleichsam als Zuschauer. Von einem solchen Moment handelt Schuberts Lied „Der Doppelgänger“ nach einem Gedicht von Heinrich Heine. Ein Beobachter sieht einen Mann vor einem Haus, dessen Bewohnerin – seine ehemalige Geliebte – längst fort ist. Plötzlich erkennt er: Er schaut auf sich selbst, sein Ich hat sich gespalten.

Wer sich selbst darin erkennt, hat wahrscheinlich Liebeskummer: Stich aus der Wendezeit vom 18. ins 19. Jahrhundert



