Programmheft

Berliner Philharmoniker & Kirill Petrenko

Lisa Batiashvili, Violine
29.3.24 - 1.4.24

Der Klang ihrer Seele

Lisa Batiashvili tritt als Artist in Residence der Berliner Philharmoniker bei den Osterfestspielen 2024 in Baden-Baden auf. Ein Gespräch über Herkunft, Verantwortung und Wunder, die wahr werden.

In Mollgewittern

Die Werke des Abends

Als ausgebildeter Geiger wusste der Komponist Jean Sibelius das Instrument gekonnt einzusetzen. Sein Violinkonzert wurde zweimal uraufgeführt, 1904 in der Urfassung und dann noch einmal in endgültiger Fassung 1905 in Berlin, dirigiert von Richard Strauss. Es ist klassisch dreisätzig aufgebaut. Ungewöhnlich ist die Form des ersten Satzes, der die Musik in klar getrennte Abschnitte gliedert: Es gibt konzertante Passagen mit Soloinstrument und Orchester, rein sinfonische Orchesterteile und zwei lange Solokadenzen der Violine. Der zweite Satz mit seinen ausdrucksvollen Bläserstellen und Streichersynkopen ist wunderschön, dabei klanglich schwer auszubalancieren. Er geht über in ein virtuoses Finale, einen „Danse macabre“, wie Sibelius es nannte.

„Ich empfinde es als ein unglaubliches Glück, dass ich die georgische und die deutsche Kultur in mir trage.

Lisa Batiashvili

Die Legende vom Kaninchen, das eine Ente war

Kippfiguren bei Brahms und Sibelius

Ein paar Tage ist es erst her, seit im Festspielhaus mit Bruckners Siebter die Sinfonie mit dem wohl schönsten ersten Thema gespielt wurde. Heute folgt ein entsprechendes Violinkonzert: Die Poesie seines Anfangs ist unvergleichlich. Auch der Beginn von Brahms’ vierter Sinfonie besitzt einen eigenen Zauber. Brahms setzt an mit einer sanften Melodie in barocker Fortspinnung: Ein Zweitonmotiv hängt sich an ein nachfolgendes an und so fort, erzählend, wie ein Wort, das das nächste gibt. Dieser Zauber hat sich Brahms’ Zeitgenossen nicht sofort erschlossen: „Den ganzen Satz über hatte ich die Empfindung, als ob ich von zwei schrecklich geistreichen Leuten durchgeprügelt würde“, meinte Freund und Kritiker Eduard Hanslick. Ein verstörendes Urteil, dem heute niemand mehr folgen wird. Der Grund mag darin liegen, dass Hanslick die Musik in einer Fassung für zwei Klaviere kennengelernt hatte – in Schwarzweiß gewissermaßen, was Details und Linien scharf hervortreten ließ, ohne Brahms’ vermittelnde Orchesterfarben.

Kirill Petrenko

Dirigent
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Berliner Philharmoniker

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Lisa Batiashvili

Violine
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© Berliner Philharmoniker

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