Vollendeter Zauber der Ballett-Romantik
Das Mariinsky Ballett im Spiegel der Presse
Nach zwei beeindruckenden Konzertabenden des Mariinsky Orchesters unter seinem Chefdirigenten Valery Gergiev gehörte die Bühne des Festspielhauses ganz den Tänzerinnen und Tänzern des Mariinsky Balletts. Lassen Sie uns mit einer kleinen Presseauswahl noch einmal eine Pirouette zu den zauberhaften Abenden drehen.
Magische Momente mit Gänsehautfaktor
Direkt in den ersten Minuten, „wenn dann insgesamt 32 Tänzerinnen in weißen Tutus und herausragender Synchronität ihre Zirkel und Linien tanzen, kann sich kaum jemand dem Zauber dieses „Schwanensees“ entziehen.“ Während des ganzen Abends war „bis in die Nebenrollen hinein das Ensemble bei der Sache und glänzte durch mühelos scheinende Präzision“ (Badisches Tagblatt). Besonders bezaubernd die Erste Solistin Maria Iliushkina in der Doppelrolle als weißer und schwarzer Schwan. „Fast kokett lockt sie als Odette, konzentriert sich auf die technischen Herausforderungen und bringt in kleinen Nuancen die Verwandlung zum Menschen und das Erwachen der Liebe zum Ausdruck. Eleganter, energischer, verführt sie als Odile und vergisst neben der Brillanz der Fouettés und Sprünge in den lyrischen Teilen nie das Kennzeichen der weichzeichnenden Petersburger Schule.“ Beschreiben es die Badischen Neuesten Nachrichten. Das Badische Tagblatt zeigte sich insbesondere von der Odile beeindruckt: „Mit ihrer glänzenden Technik verlieh sie der tückischen Odile eine mitreißende Brillanz. Nicht nur die legendären, perfekt getanzten Fouettés begeisterten das Publikum. Maria Iliushkina gab eine bis in die Fingerspitzen stolze Odile.“
Unter den männlichen Solisten vom Badischen Tagblatt besonders hervorgehoben: Timur Askerov, „der in der Rolle des Prinzen durch Sprungkraft und souveräne Technik bestach. Noch sprungfreudiger zeigte sich höchstens noch Vladislav Shumakov, der als charmanter Narr einen erfrischenden Kontrapunkt zu all der Romantik setzte. Schon allein durch Körperspannung bedrohlich zu wirken, ist eine Kunst für sich, die Andrei Yermakow als Rothbart bestens beherrscht."
Der musikalische Leiter „Gavriel Heine unterstreicht den anspruchsvoll sinfonischen Gestus der Musik, die das Mariinsky Orchester nach der farblosen Introduktion vor allem im Schlussakt zu pathetischer Leidenschaft steigert“ (Badische Neueste Nachrichten).
Tänzerische Perfektion zum Träumen
Der „Nussknacker“ am 23. Dezember in einem Satz: „Spitzentanz auf allerhöchstem Niveau verbindet sich mit musikalisch üppig ausgestalteten Fantasiewelten und einer historischen Inszenierung zu einem Gesamtkunstwerk der Traditionspflege" (Badisches Tagblatt).
Die Tänzerin der Masha, Maria Khoreva, „begeistert in jeder Facette ihrer Kunst: Die Prima Ballerina zeigt nicht nur Perfektion bis in die letzte Zehenspitze, sondern besticht durch eine faszinierende Anmut und Leichtigkeit trotz atemraubenden Sprung- und Drehbewegungen und einer schier unerschütterlichen Balance.“ „Bei ihrer großen Szene auf der Konfitürenburg, in Wainonens Fassung der Höhepunkt des Abends, zeigt sie eine mit Hebe- und Schwebefiguren gespickte brillante Demonstration ihrer technischen Virtuosität“ (Badische Neueste Nachrichten).
„Dem Prinzen gab Timur Askerov federnde Sprungkraft, akkurate Hebungen und Jetés…“ so die BNN und weiter: „Der Reichtum des alljährlich in Baden-Baden gastierenden Mariinsky-Ensembles zeigt sich in den ausdrucksvollen Porträts durch profunde Charaktertänzer. Zu nennen sind etwa die markante, in den ersten Jahren im orientalischen Tanz herausstechende Elena Bazhenova sowie Soslan Kulaev als Elternpaar Stahlbaum. In den Nationaltänzen fielen Olga Belik und Roman Malyshev im spanischen Tanz, Maxim Izmestiev im russischen Trepak und Aaron Osawa-Horowitz im chinesischen Tanz auf.“
Doch bei einer Compagnie wie dem Mariinsky-Ballett stehen selbstredend „auch Ensemble-Mitglieder in Perfektion und künstlerischem Ausdruck dem in nichts nach. Das corps de ballet zeigt dies besonders anschaulich als Schneeflocken-Formation: Rund um Anastasia Nuikina und Alexandra Khiteyeva, die den Schneeflocken-Walzer tanzen, ist jeder Arm, jedes gestreckte Bein, jede Drehung synchron – alles nimmt aufeinander Bezug, niemand bricht aus dieser Perfektion aus."
Vollendeter Zauber der Ballett-Romantik
Auch beim krönenden Abschluss der diesjährigen Mariinsky-Residenz, der Ballett-Gala, “zeigte das Ensemble noch einmal die bis zur Perfektion polierte Kunst klassischen Tanzes” (Badische Tagblatt). Im ersten Teil, der “Chopiniana” tanzte “Nikita Korneyev kraftvoll die Rolle des jungen Mannes, der sich zwischen all den ätherischen Wesen behauptet. Maria Iliushkina gab voller Grazie ihre sanfte Sylphide” (Badische Tagblatt).
In Jerome Robbins Ballett “In the Night” gaben, so die Badische Neueste Nachrichten, Anastasia Matvienko und Xander Parish “rundum überzeugend das frisch verliebte, junge Pärchen, das liebevoll miteinander umgeht. Alexandra Khiteyeva und Roman Belyakov verkörperten das elegante, stolze Paar, das ganz bei sich ist. Oxana Skorik und Andrei Yermakow schließlich tanzten die spannende, leidenschaftliche Liebe voller Höhen und Tiefen.” “Ein Fest klassischen Tanzes dann der Grand Pas aus ‘Paquita’” so das Badische Tagblatt: ”Schon die Tänzerinnen des corps de ballet führten ihren Part in hervorragender Technik und Synchronizität aus. Sieben Solistinnen brillierten in teilweise aberwitzig anspruchsvollen Variationen. Maria Khoreva und Kimin Kim als das glückliche Paar gelang es, das noch zu übertreffen. Khorevas Freude am Tanzen ließ ihre perfekt abgezirkelten Pirouetten und Fouettés leuchten. Und Kimin Kim gehört zu den seltenen Ausnahmetänzern, die das Publikum begeistern, indem sie in scheinbar schwerelosen Sprüngen die Bühne umrunden.”
Das Publikum dankte dem Mariinsky mit langanhaltendem Applaus, Standing Ovation und zahlreichen Bravi. Freuen wir uns auf die russischen Winterfestspiele 2022 mit “Romeo und Julia” und “Dornröschen”!