29.08.24

Vollendet unvollendet

Mozart:Requiem

Joseph Haydn sagte: „Wenn Mozart auch nichts anderes geschrieben hätte als seine Violinquartette und sein Requiem, würde er allein dadurch schon unsterblich geworden sein.“

Thomas Hengelbrock und die Balthasar-Neumann-Ensembles haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten dank der Interpretation der letzten Komposition des unsterblichen Mozart einen besonderen Ruf erworben. Der Dirigent lehrt und interpretiert ganz nach dem Musikideal des 18. Jahrhunderts, als es selbstverständlich war, Gesang und Instrumentales zusammen zu denken und zu lernen. Das Balthasar-Neumann-Orchester kennt seinen Mozart nur zu gut. Erst später entwickelte sich das isolierte Virtuosentum. Zu Mozarts und Haydns Zeiten sangen die Orchestermusiker wie selbstverständlich bei den Proben und daheim im Einzelstudium. Wort und Musik gingen so auf besondere Weise in den Aufführungen zusammen, auch wenn dann spezialisierte Chöre und Solisten die Gesangsparts übernahmen. Die Musik, entstanden aus dem Wort – hier der Liturgie –, entfaltet große Wirkung. Diese Annäherung leben die Musikerinnen und Musiker um Thomas Hengelbrock, dessen Mozart-Interpretationen in Oper, Sinfonik und Oratorium Maßstäbe setzen.