30.11.22

"Spontane Standing Ovations"

Besucher und Presse zu Plácido Domingo

Hoher Besuch im ausverkauften Festspielhaus: Am 26.11 traten Plácido Domingo, María José Siri und Ivan Magrì gemeinsam mit der Philharmonie Baden-Baden unter Massimo Zanetti auf. Eine einmalige Vorstellung, die in Publikum und Presse Begeisterungsstürme auslöste.

Umjubelt in Baden-Baden

Plácido Domingo wird im Festspielhaus Baden-Baden vom Publikum gefeiert. Als Tenor ist er eine Legende, als Bariton ein Phänomen: Plácido Domingo.
Noch heute ist er ein Publikumsmagnet: Das Festspielhaus in Baden-Baden war bis auf den letzten Platz gefüllt, als eine Verdi-Gala mit Domingo angekündigt wurde.
Für Baden-Baden geht er wieder an die Wurzeln zurück, zu Verdi und seinen Opern, die zwischen 1842 und 1867 uraufgeführt wurden. Viel Platz lässt er den jüngeren Kollegen, der Sopranistin María José Siri und dem Tenor Ivan Magrì. Die Philharmonie Baden-Baden, die von Massimo Zanetti temperamentvoll und präzise geleitet wird, steuert drei Ouvertüren und ein Vorspiel bei.

Bnn.de - Badische Neueste Nachrichten

Alle Welt kommt im Reisebus herbei

Wie Domingo singt, erweckt im Zuhörer kurz den Verdacht, es könne vielleicht doch etwas dran sein an dem Wunschtraum ewiger Jugend. Sein Metier beherrscht er aus dem kleinen Finger, seine Stimme – einst baritonaler Tenor, heute tenoraler Bariton – hat nach wie vor Präsenz, Geschmeidigkeit und unverwechselbares Timbre. Dazu die Emphase eines jugendlichen Helden, der auf das Kennwort italienischer Opern, „Vendetta“ (Rache), nur gewartet hat. Natürlich zehrt Domingo von seiner Routine, aber er hüllt sie in den Mantel seiner Souveränität und wirkt im Vergleich zu seinem letzten Salzburger Auftritt sogar entspannter.
[Mit ihm auf der Bühne] erfahrene, hierzulande noch zu entdeckende Stimmen wie Siri und Magrì. Sie brillierten mit Verdi-Partien.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Alle warteten nur auf ihn

Ein graumelierter Herr im perfektem Frack, selbstbewusst, charmant. Sofort umgibt ihn eine Aura. Und wenn er singt, hört man vom ersten Ton an sein besonderes Timbre, wie er mit seinem immer noch kräftigen, warmen Bariton alle Intensität in die Musik, in jede Phrase legt und nicht in aufgesetzte Mimik und große Gesten. Spontane Standing Ovations im ausverkauften Festspielhaus, eine einzige Liebeserklärung.
Die Philharmonie Baden-Baden, hochgeschätzt als Begleitorchester von Superstars, beginnt mit der Ouvertüre zu „La forza del destino“, beindruckt später mit Präzision und Emotion bei den Ouvertüren.

Offenburger Tageblatt

Er kann es noch immer

Plácido Domingo kann es noch immer, die sagenhafte Stimme ist intakt und ausdrucksstark. Arien aus „Nabucco“, ein Duett mit Ivan Magrì aus „La forza del destino“, eines mit María José Siri aus „Il trovatore“: der Mann wird in wenigen Wochen 82 und weiß immer noch das Publikum zu packen! María José Siri, mit einem kräftigen, farbenreichen Sopran begabt, überzeugte vor der Pause mit Arien aus „La forza del destino“ und „Don Carlo“, Ivan Magrì hingegen konnte bei der Arie des Rodolfo aus „Luisa Miller“ noch nicht sein ganzes Potenzial abrufen. Ganz hinreißend und fein nuanciert gelang den beiden das Duett Amelia/Riccardo aus „Un ballo in maschera“, und Magrì gelang das Kunststück, in Anwesenheit seines berühmten Tenorkollegen in der Arie und vor allem der Cabaletta des Manrico aus dem „Troubadour“ zu glänzen.

Nach enthusiastischem Applaus und Standing Ovations gibt es noch die Zugaben „Lippen schweigen“ aus Franz Lehars „Lustiger Witwe“ und das Trinklied aus Verdis „La traviata“.

Badisches Tagblatt

Besucherstimmen zu Plácido Domingo