São Paulo tanzt in Baden-Baden

Die Odyssee: antiker griechischer Topos, neu gedeutet von einer französischen Choreographin für ein brasilianisches Ballett. Ein Beispiel von vielen, wie in der São Paulo Dance Company gearbeitet wird. Getanzt wird zur Musik „ohne Grenzen des Raumes und der Zeit“, so die Choreographin Joëlle Bouvier, die unter anderem Bachs Matthäuspassion mit einem Werk des brasilianischen Nationalkomponisten Heitor Villa-Lobos kombiniert.

Im Jahr 2016 gestaltete die brasilianische Choreographin Cassi Abranches die Eröffnungszeremonie der Paralympics mit 2.000 Teilnehmern – Tanzprofis und Amateure, Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Nun lernen wir ihr „Agora“ kennen – der Titel benennt den antiken Platz für Versammlungen, bedeutet im Portugiesischen aber auch „jetzt“, was die Künstlerin zu einem Ballett über das Phänomen der Zeit inspirierte.