25.08.25

Norma mit Sonya Yoncheva

Am 24. August brachten Sonya Yoncheva, Karine Deshayes, Ștefan Pop, Alexander Vinogradov, Marin Yonchev, Domingo Hindoyan, das Gstaad Festival Orchestra und der Chor der Bühnen Bern das Festspielhaus zum Strahlen! Vielen Dank für diese unvergessliche „Norma“! 

Das sagt die Presse

Sonya Yoncheva begeistert mit Bellinis „Norma“: Magie der langen, langen, langen Melodien

Mit großer vokaler Intensität gestaltete Sonya Yoncheva die Primadonnenpartie. Mit ihrer warm getönten Stimme…entfaltet Yoncheva als packende Singdarstellerin die Rolle zu imponierender dramatischer Größe.

Ihr zur Seite entwirft Karine Deshayes das Bild der reumütigen Adalgisa, die sich mit sanftem Mezzo-Timbre und lyrischer Noblesse von der Heldin absetzt. 
Pollione leiht Stefan Pop seinen kernigen Spinto-Tenor mit strahlender Höhe und robustem Einsatz. Der fulminante Alexander Vinogradov ist mit profundem Bass ein eindrucksvoller Oroveso von zwingender Autorität.
Der Chor der Bühnen Bern gestaltet die Auftritte zu kräftigen Tableaus, und als Dirigent sorgt Domingo Hindoyan für umsichtig strukturierten, farbigen Orchesterklang.

Badische Neueste Nachrichten

Ein Belcanto-Abend der Sonderklasse

Eine wunderbare Aufführung. Die Künstlerinnen und Künstler setzten ihre Partien darstellerisch dezent und ebenso vokal vortrefflich in Szene und bescherten einen Belcanto-Abend der Sonderklasse.

Sonya Yoncheva beeindruckte mit einer individuellen Vocalise, führte nachdrücklich vor, wie ausdrucksstark in nuancierten Gegensätzen diese Partie ausgelotet werden kann. Der Sängerin gelang so eine tiefgehende bewegende Interpretation.

Variabel, warmgetönt, herrlich strömend in dunklen Farben floss er Mezzosopran der exzellenten Karine Deshayes. Ohne jegliche Mühen erfüllte sie den anspruchsvollen Part der Adalgisa und avancierte zum Publikum-Liebling und heimlichen Star des Abends.

Markant-temperamentvolle Akzente setzte Maestro Domingo Hindoyan mit dem prachtvoll aufspielenden Gstaad Festival Orchestra. Er dirigierte mit hochmusikalischem Gespür dem bestens in allen Gruppen disponierten Schweizer Klangkörper.

Ein Abend der Sonderklasse fand viel zu früh sein berauschendes Ende und alle Beteiligten wurden dankbar und begeistert mit Bravo-Chören und tosendem Beifall gefeiert.

Online Merker

Szenischer Atem, Belcanto als Sprache, volle Kraft und gebündelter Kollektivklang

Der Chor der Bühnen Bern war für mich ein Glücksfall dieser Aufführung. Nicht nur wegen der Masse des Klangs sondern wegen der Artikulation. Die Entscheidung, den Chor vor oder seitlich am Klangkörper vorbeiführen zu lassen, verlieh der konzertanten Anlage szenischen Atem. 

Sonya Yoncheva hat als Norma etwas, das sich nicht „herstellen“ lässt: Autorität in der Tongebung. D.h. gesangliche Linie mit Kontrolle über das messa di voce; das Piano wirklich piano, die Aufblende zum Mezzo forte ohne Bruch, Portamenti sparsam und Biegsamkeit, die Belcanto erst zur Sprache macht. Yoncheva degradiert Koloraturen nicht zu Schmuck, sondern nutzt sie als semantische Verstärker. 

Karine Deshayes’ Adalgisa leuchtet vom ersten Einsatz an. Ein heller Mezzo, der mit einer noblen Mittellage führt und die Höhe ohne metallische Schärfe öffnet. 
In den Duetten mit Yoncheva  verschmelzen die Timbres zu einem chiaroscuro, zwei Stimmen, die sich nicht „überdecken“, sondern sich gegenseitig tragen.

Ștefan Pops Tenor besitzt Squillo, er trägt in den Raum, und er liebt die Kante. Vinogradovs Bass besitzt jenes Timbre, das Autorität verleiht. Seine Stimme war das Zentrum, um das sich der große Klang der Szene ordnete – spirituell aufgeladen, doch so kontrolliert, dass nie Pathos-Überdruck entsteht.

Das Gstaad Festival Orchestra zeigte seidig geschichtete Streicher, saubere Intonation in den heiklen Mittelstimmen, eine Holzbläsergruppe, die mit Timbre-Feinabstufungen spielte. Hindoyans Agogik wirkungsvoll, besonders wie er die Spannungskurve im Finale anzieht. 
Chor, Orchester und Soli am Schluss in voller Kraft, im Kollektivklang, der alles bündelt.

Wochenblatt-Reporter

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