18.08.22

Näher geht nicht

Oper im Fernsehen? Da gehen die Meinungen auseinander. Im Falle der „Pique Dame“ (Osterfestspiele Baden-Baden 2022) ergänzt die Verfilmung von Nele Münchmeyer für SWR/ARTE und Euroarts die Inszenierung der französischen Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier auf ideale Weise.

Die Bühnenregisseure legten sehr viel Wert auf die schauspielerische Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern und ließen in jedem der Räume immer wieder detailreiche Szenen lebendig werden.

Um so schöner ist es nun, mit Hilfe vieler Teleobjektive ganz nah an die Sängerinnen und Sänger heranzukommen und ihre Gestik und Mimik noch besser zu erkennen. Besonders zur Geltung kommen die aufwändig hergestellten Kostüme (Agostino Cavalca) und das teils mit Original-Möbeln aus der Zeit um 1900 ausgestattete Bühnenbild von Christian Fenouillat.

Auch die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Kirill Petrenko kommen dank der Kameras groß ins Bild, viel wichtiger aber ist hier der gute Ton der Verfilmung, der in der einzigartigen Akustik des Festspielhauses Baden-Baden entstand.

Die Videofassung, die später auch in der Digital Festival Hall des Festspielhauses Baden-Baden als Stream erhältlich ist (ab März 2023), entstand aus zwei Live-Mitschnitten der Oper während der Baden-Badener Osterfestspiele 2022. Nach der TV-Ausstrahlung am 21.8. um 23.10 Uhr bei Arte ist das Video in der Mediathek des deutsch-französischen Senders mehrere Monate abrufbar.