06.10.22

Mitreißender Tanzrausch

Was für ein Auftakt: Mit der „Ballettwerkstatt“ und „Beethoven-Projekt II“ eröffnete John Neumeier die diesjährige „World of John Neumeier“ – Publikum und Presse waren begeistert:

"Das „Beethoven-Projekt II“ ist am Eröffnungswochenende des neuen Baden-Badener Tanzfestivals „The World of John Neumeier“ frenetisch gefeiert worden.", stellt das Badische Tagblatt fest.

Und weiter: "In einer groß angelegten Hommage ist der 83-jährige Choreograf mit dem Hamburg Ballett dem Musikgiganten Ludwig van Beethoven nicht nur in biografischer, emotionaler wie virtuoser Hinsicht gerecht geworden, sondern hat auch das Tänzerische in seinem mitreißenden Werk überzeugend in Bewegung gesetzt.

Alle Protagonisten dieses abendfüllenden Tanzstücks holt Neumeier auf die große Festspielhausbühne: neben seiner üppig besetzten Compagnie, auch die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern unter der Leitung von Simon Hewett, Gesangsstar Klaus Florian Vogt, Kammermusiksolisten – und ganz im Rückraum der Bühne über den Musikern auf einer Empore ist noch Platz für einen Flügel mit Tanzparkett... Neumeier will Ballett, Musik und Gesang auf Augenhöhe miteinander verbinden – es gelingt ihm fast mühelos."

Choreographien, die grandios und abstrakt sind

Einen "mitreißenden Tanzrausch" erlebte die Ludwigsburger Kreiszeitung: "Hinreißend die vier Sätze der 7. Sinfonie, in denen Neumeier das ganze Panorama seiner Tanzkunst farbenfroh Revue passieren lässt: die übermütige Jugendlichkeit Ida Stempelmanns und Artem Prokopchuks im „Vivace“, Anna Lauderes und Edvin Revazovs poetische Intensität im „Allegretto“, Madoka Sugais und Alexandr Truschs kühne Sprünge im „Presto“ und der Tanzrausch aller im Finale.

Heftige und über sich hinauswachsende Hebungen und abrupte Stürze charakterisieren die vier Sätze der Violinsonate. Dazwischen gibt es berührende Pas de deux von Martínez und seiner hoheitsvollen Partnerin Ida Praetorius."

Begeisterungsstürme für grandiose Choreografie im Festspielspielhaus

"Eine wunderbare Produktion: Die Mischung aus sinfonischem und Handlungsballett bildete einen Schwerpunkt im Programm des neuen Tanzfestivals und wurde vom Publikum mit nicht enden wollenden Begeisterungsstürmen, stehenden Ovationen und Bravorufen gefeiert.

Eine mitreißende Choreographie: John Neumeier kombinierte Spitzen- und Ausdruckstanz, schaffte für die Männer viel Raum für kraftvolle Partien und ließ sein Ensemble die tänzerischen Möglichkeiten bis an die körperlichen Grenzen ausloten."

Nicht nur der Tanz überzeugten die Kritikerin der Pforzheimer Zeitung: "Tiefste Verzweiflung und Angst vor drohendem Leiden ließ Klaus Florian Vogt mit seinem leichten, sehr hohen Tenor in zwei Stücken aus Beethovens einzigem Oratorium „Christus am Ölberge op. 85“ erlebbar werden. …farbig fein abgestimmte und geschmackvolle Kostüme von Albert Kriemler A-K-I- R-S, das dezente Bühnenbild (Heinrich Tröger) und die stimmungsvolle Lichtregie (John Neumeier) akzentuiert wurden. Alles in allem ein Event von Weltklasse."


Ein Fest des Tanzes

"Der Abend ist ein schillerndes Porträt und trägt unübersehbar alle Merkmale der Neumeier-Ästhetik, er türmt Tänzerinnen und Tänzer zu beweglichen Skulpturen auf, schafft Bilder von erzählerischer Intensität und verbindet neoklassische Ballettsprache ganz unprätentiös mit Ausdruckstanz für seine zutiefst menschliche Ausdrucksform", so die Badischen Neuesten Nachrichten. "Beschwingt, mit Energie und Eleganz fliegen und fließen die Ensembleszenen zur Musik. Das Beethoven-Tanztheater gleitet gefühlvoll mit Überschwang dahin.

Das Hamburg Ballett feiert ein Fest des Tanzes…So versetzen sie wunderschön, berückend auch den Zuschauer in Schwung."

Auf concertonet.com sind weitere Details zu erfahren:

"Im Vergleich zu Beethoven-Projekt I von 2019 hat Aleix Martínez als Beethoven an dramatischem Gewicht gewonnen. Von schelmisch und naiv ist die Rolle reifer und angespannter geworden.

Die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern hatte das Verdienst, unter der kompetenten Leitung von Simon Hewett eine lebendige musikalische Präsenz zu gewährleisten. Und schließlich die Präsenz des Tenors Klaus Florian Vogt, ein schöner Luxus für einen knapp zehnminütigen Auftritt, der ohne jede offensichtliche Schwierigkeit die angespannte Tessitura der Arie des Christus aus Christus am Ölberg übernimmt: eine fantastische Demonstration von Eleganz, von einem Sänger, der entschieden mit zunehmender Reife immer besser wird."

Der Kritiker hebt besonders hervor: "das legendäre Paar Anna Laudere und Edvin Revazov, das im Allegretto die Leistung einer seltsam beunruhigenden Kälte wiederholt, die bereits im Trauermarsch den Höhepunkt der Dritten Symphonie darstellte, aber auch die unerschöpfliche Energie von Alexandr Trusch, der immer noch elegant und lebhaft-silbern ist, in Partnerschaft mit Madoka Sugai in einem unwiderstehlichen Scherzo, das sicherlich der Höhepunkt des Abends ist.

Das ausverkaufte Festspielhaus bereitete dem gesamten Ensemble, einschließlich der Tänzer und Musiker, einen triumphalen Empfang."

Ein Fest – die Ballettwerkstatt

"John Neumeier ist in seinem Element: Eine Stunde länger als geplant gibt der Choreograf zum Auftakt des Tanz-Festivals „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden im Festspielhaus Einblicke in sein Schaffen", so das Offenburger Tageblatt.

Eine Überlänge die begeisterte - das Badische Tagblatt kontatiert: "Die Zuschauer hängen an seinen Lippen, das ist fast schon ein religiöser Akt – man will ihn sehen und feiern."