17.05.23

Mit Shakespeare in die Oper

Angel Blue und Desdemonas berühmtes Ave Maria

William Shakespeare inspirierte viele Komponisten. MET-Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin bringt für dieses glamouröse Sommerfestspiel-Konzert seines New Yorker Orchesters Werke von Leonard Bernstein, Matthew Aucoin, Peter Tschaikowsky und Giuseppe Verdi mit nach Baden-Baden.

Mit Spannung erwartet werden die Sopranistin Angel Blue und Tenor Russell Thomas, die mit weiteren „ersten Kräften“ der New Yorker Met den vierten Akt aus Verdis „Otello“ interpretieren. Desdemonas „Ave Maria“ zählt zu den schönsten Momenten der Operngeschichte, aber auch sonst ist dieser Final-Akt des Verdi-Klassikers an Tragik, Schönheit und Spannung nicht zu überbieten. Die Sopranistin Angel Blue, die als Bess an der New Yorker Met brillierte und in dieser Saison als Violetta Valéry in „La traviata“ an den Hudson River zurückkehrt, ist auch an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper gern gesehener Gast. Shakespeares „Romeo und Julia“ stand Pate für Leonard Bernsteins „West Side Story“. Die sinfonischen Tänze, die der Komponist aus den schönsten Melodien des Musicals formte, eröffnen den Abend. Peter Tschaikowskys Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ spiegelt das tragisch endende Liebespaar aus russisch-romantischer Sicht wider. Yannick Nézet-Séguin stellt an diesem Abend auch den amerikanischen Komponisten, Dichter und Journalisten Matthew Aucoin und dessen zehnminütige „King Lear Sketches“ vor. Matthew Aucoin ist Mitte 30 und zählt zu den wichtigsten jungen Komponisten in den Vereinigten Staaten. Als Jugendlicher zog er das Keyboard einer Rockband dem klassischen Klavierunterricht vor, studierte dann Literatur an der Harvard University und assistierte verschiedenen Chefdirigenten an der MET.