07.11.22

Liebe, Eifersucht und Rache

Synopsis zu Mascagnis "Cavalleria Rusticana"

Ostern in einem sizilianischen Bauerndorf – doch das Fest wird überschattet von Liebe, Betrug und Eifersucht. Zunächst scheint alles ganz idyllisch: Die Gemeinde bereitet sich auf die Messe vor.

Santuzza bleibt nicht mehr viel Zeit, ihren Geliebten Turiddu zu finden – die Kirchenglocken läuten schon. Sie versucht, von seiner Mutter Lucia mehr zu erfahren. Leicht ist der alten Dame nichts zu entlocken, doch nach einigem Bitten und Betteln erfährt sie immerhin, dass Turiddu in die Stadt gefahren ist.

In das Gespräch platzt der Fuhrmann Alfio mit einem fröhlichen Lied. Denn worauf freut er sich nach seinen langen Tagen unterwegs am meisten? Auf seine schöne Frau Lola! Alfio schnappt auf, dass Turiddu in die Stadt gefahren sei. Hat er ihn nicht gerade erst in der Nähe seines Hauses gesehen? Diese Neuigkeit
bestätigt Santuzzas schlimmste Befürchtungen. Denn sie kennt Turiddus und Lolas Vergangenheit. Der Dienst beim Militär riss Turiddu aus Lolas Armen. Als er zurückkehrte, hatte er sie an Alfio verloren. Doch die Leidenschaft für Lola – das spürt Santuzza – hat Turiddu nie losgelassen.

Die Kirchentüren schließen sich schon, da taucht Turiddu doch noch auf. Ungeachtet der Messe stellt Santuzza ihn zur Rede. Turiddu leugnet. Gerade jetzt betritt Lola die Szene. Die Rivalinnen reizen einander mit Spott. Turiddu wird es zu bunt, er will Lola in die Kirche folgen, statt bei Santuzza zu bleiben, die ihm eine Szene macht. Sie hält ihn auf, die Leidenschaften gehen durch: Turiddu stößt Santuzza grob von sich und folgt Lola in die Messe. Santuzza schleudert ihm einen Fluch nach: „Auf dich die bösen Ostern!“

Genau im falschen Moment eilt Alfio über den Kirchplatz: Wie weit die Messe wohl schon sei? Auf diese unschuldige Frage bekommt er eine teuflische Antwort: Lola, bemerkt Santuzza, sei mit Turiddu hineingegangen – und überhaupt setze sie ihm Hörner auf mit dem jungen Bauern. Die Worte sind heraus: Mit Alfios Rachlust steigt Santuzzas Reue.

Intermezzo sinfonico: Über der Musik von Mascagnis berühmtem „sinfonischen Zwischenspiel“ vergeht die Zeit der Messe. Dann strömen die Dörfler aus der Kirche – jetzt wird gefeiert! Turiddu ist in Trinklaune – und auch seine Lola will nun doch nicht gleich heim zu Alfio. Der lässt nicht lange auf sich warten. Bittere Worte fallen: Mit einem Biss in Alfios Ohr schafft Turiddu Tatsachen – das Duell ist besiegelt. Für Reue ist es nun zu spät. Turiddu nimmt Abschied von seiner Mutter, erbittet ihren Segen und vertraut ihr Santuzzas Wohl an. Noch ehe Lucia richtig begreift, eilt er davon. Bange Augenblicke vergehen – dann die Nachricht: Turiddu liegt tot in seinem Blute! Santuzza sinkt in den Armen Lucias zusammen.