19.04.22

Klassik-Chart-Stürmerin im Baden-Baden-Debüt

Lucie Horsch und Max Volbers in einer Sonntagsmatinee im Festspielhaus

In den Niederlanden verhalf der damals erst elfjährigen Blockflötistin Lucie Horsch eine Fernseh-Show zum Durchbruch. Ihre Interpretation des „Ungarischen Tanzes“ von Johannes Brahms verzauberte das TV-Publikum und machte die Verantwortlichen im ehrwürdigen Amsterdamer Concertgebouw auf Künstlerin aus der Grachten-Metropole aufmerksam. Am Sonntag, 24. April 2022, um 11 Uhr gibt Lucie Horsch nun ihr Debüt im Festspielhaus Baden-Baden und setzt damit die europäische Talentförderreihe „Rising Stars“ fort.

Über die Blockflöte sagt Lucie Horsch: „Die scheinbare Einfachheit des Instrumentes macht es so verletztlich. Gerade deshalb kann es so ergreifend klingen.“ In ihren Programmen ergänzt sie gern Alte und Neue Musik und zeigt die große musikalische Bandbreite der Blockflötenmusik durch die Jahrhunderte.

Gemeinsam mit Ihrem Klavierbegleiter Max Volbers spielt Lucie Horsch Musik aus fünf Jahrhunderten. Die älteste Komposition stammt von Francesco Caccini (587-1640) und das jüngste Werk von Lotta Wennäkoski aus dem Jahre 2021. Dieses Auftragswerk des Amsterdamer Concertgebouw wird zeigen, wie die Blockflöte ihren Weg in die musikalische Moderne geschafft hat.

Klassiker von Bach bis Telemann

Zu hören sein werden aber auch Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, François Couperin und Igor Strawinsky – teilweise Original-Kompositionen wie Bachs und Telemanns Flötensonaten, teils Bearbeitungen wie die „Drei Stücke für Klarinette“ von Igor Strawinsky oder ein Werk des französischen Komponisten Nicoals Chédeville. Er ist das möglicherweise ungewöhnlichste Multitalent unter den Komponisten der Matinee:

Chédeville war als Oboist am französischen Hof angestellt, wurde aber hauptsächlich als Dudelsackspieler und -lehrer bekannt. Da man diesem Instrument auch damals schon mit einer gewissen Geringschätzung gegenübertrat, kam er 1737 auf die Idee, eine Sammlung von Dudelsack-Sonaten, die auch von Geige, Flöte oder Oboe gespielt werden können, unter dem Namen Antonio Vivaldis zu veröffentlichen. Mit Erfolg: „Il pastor fido“ segelte so lange unter der falschen Flagge Vivaldis, dass die Sonaten auch nach der Aufdeckung des Betrugs auf den Programmen geblieben sind. Nur werden sie jetzt meist auf der Blockflöte vorgetragen.

Nummer eins der britischen Klassik-Charts

Lucie Horsch begann als Elfjährige ihr Studium an der Sweelinck-Akademie in Amsterdam. Zu dieser Zeit hatte sie schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. 2020 erhielt sie den renommierten Niederländischen Musikpreis. In der aktuellen Saison ist sie Rising Star der European Concert Hall Organisation (ECHO). Das Concertgebouworchester Amsterdam, das Tonhalle-Orchester Zürich, Hong Kong Philharmonic und namhafte Kammerensembles haben sie als Solistin eingeladen. Lucie Horschs Debüt-CD mit Werken von Antonio Vivaldi wurde mit dem niederländischen „Edison Klassiek“- ausgezeichnet Preis. Ihr Album „Baroque Journey“ war Nr.1 der britischen Klassik-Charts und gewann 1919 einen „Opus Klassik“-Preis.

Als Blockflötist, Cembalist und Ensembleleiter ist Max Volbers einer der vielseitigsten jungen Musiker auf dem Gebiet der Alten Musik. Er studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen an der Musikhochschule Münster und schließlich am Mozarteum Salzburg bei Dorothee Oberlinger, Walter van Hauwe, Reinhard Goebel und Florian Birsak. Regelmäßig tritt er mit Solistinnen und Solisten wie Dorothee Oberlinger, Maurice Steger und Hille Perl auf und gastiert bei renommierten Festivals. Neben seinen Konzerttätigkeit als Dirigent und Instrumentalist lehrt er am Mozarteum Salzburg, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und bei verschiedensten Meisterklassen.

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