26.11.24

„Iphigénie en Tauride” bei den Herbstfestspielen

Großer Applaus für ein aufregendes Konzert! Tara Erraught in der Titelrolle und die Balthasar-Neumann-Ensembles unter Thomas Hengelbrock brachten am Freitagabend Glucks hochdramatische Oper „Iphigénie en Tauride” in konzertanter Fassung zu den Herbstfestspielen La Grande Gare. Blicken Sie auf die schönsten Momente zurück!

Das sagt die Presse:

„Tiefer Gefühlsausdruck, hohe Klangästhetik”

Die Aufführung findet das richtige Maß zwischen dem direkten Gefühlsausdruck und einer hohen Klang-Ästhetik, die auch in den Abgründen nie verlassen wird. Das Ensemble kann bedrängen, es kann abweisend klingen, aber auch mitfühlend - und dabei tragen die Musiker die Sänger mit fadenfeinem Wohlklang zwischendurch auf Händen.

Ähnliches gilt für den fabelhaften Balthasar-Neumann-Chor, der selbst noch in den furiosen Abschnitten obertonreich und mit exzellenter Klangmischung musiziert. 

Dirigent Thomas Hengelbrock agiert mit einer klaren, ordnenden Hand; er setzt Akzente, treibt zur Dramatik – um sich an anderer Stelle zurück zu nehmen und der Musik die nötige Freiheit zu lassen. Dabei bleibt er immer sehr nahe an den Sängern; innerlich scheint er jede einzelne Partie mitzugestalten.

Famose Stimmkunst von Tara Erraught: ihr körperhafter und beweglicher Mezzosopran zeigt auch in der Dramatik niemals Schärfen. Die Stimme deklamiert lebendig, strömt im Legato, klingt in der Höhe leicht und sopranhaft.

Charakterstark ist auch Domen Križaj als Orest: Sein Bariton klingt edel, geschmeidig, hat in der Höhe eine tadellose Registerverblendung – und die inneren Konflikte legt er dabei mit ungeheurer Wucht frei.

Pamina-Magazin

„Noble et sage”

L’œuvre est dirigée avec rigueur, justesse et précision par un Thomas Hengelbrock qui réussit à faire s’équilibrer un orchestre laissant la part belle aux voix. Les différents pupitres sont ainsi au service de la ligne dramatique pure et l’on se délecte de la délicatesse et de la beauté que nous offrent le Balthasar-Neumann-Orchester.
Le Balthasar-Neumann-Chor fait, quant à lui, grande impression et les seconds rôles qui en sont issus se montrent impeccables.

La mezzo irlandaise témoigne d’une grande endurance, puissante dans les graves, vibrante dans les aigus, autoritaire dans les médiums.  

Forum Opéra

„Exzellenz und Einsamkeit”

Das Orchester, unter der meisterhaften Leitung von Thomas Hengelbrock, entfachte ein klangliches Unwetter, das die Elemente förmlich heraufbeschwor. Der Balthasar-Neumann-Chor ergänzte dieses Spektakel mit kristallklaren und kraftvollen Stimmen, harmonisch verwoben mit dem stürmischen Orchesterklang. Das Balthasar-Neumann-Orchester brillierte mit sagenhafter Qualität. Die historischen Instrumente erzeugten einen warmen, transparenten Klang, der Glucks Musik eine besondere Authentizität verlieh. 

Tara Erraught als Iphigenie beeindruckte zutiefst. Sie präsentierte eine unglaublich kraftvolle und emotionale Stimme, kristallklar und zugleich wunderbar geschmeidig. Sie verkörperte die innere Zerrissenheit und die Tragik der Iphigenie mit einer Intensität, die tief berührte.

Armando Noguera verkörperte Thoas mit mächtiger stimmlicher Präsenz. Seine Stimme war klar, volltönend und wunderschön timbriert.

Domen Križaj als Orest war der große Star des Abends. Seine kontrollierte Expressivität wirkte auf den ersten Eindruck vielleicht nicht perfekt, doch gerade diese war weit mehr als Perfekt und machte seine Darbietung so authentisch und berührend. 

Wochenblatt-Reporter.de

Das könnte Ihnen auch gefallen