18.07.22

Hoch die Tassen!

Bis „Die Schöne und das Biest“ zusammenfinden, sorgt im Disney-Musical das einfache Geschirr für gute Stimmung.

Die Liebe gewinnt immer. So viel zu den Fakten. Aber wenn eine Kanne, eine Uhr und ein Kerzenständer von den Schränken hüpfen, um den Haus - halt zu schmeißen, Tänze aufzuführen und der Liebe den Weg in die Herzen eines „unmöglichen“ Paares zu bahnen, ist es an der Zeit, an Märchen zu glauben. Wie leicht das fällt, wenn Disney sie auf die Bühne oder die Leinwand bringt! Die Disney-Formel, bekannte Geschichten mit frischem Optimismus und der Freude an den einfachen Dingen des Lebens zu verbreiten, ist ein globales Erfolgsmodell.

Nirgends war der Erfolg größer als bei „Die Schöne und das Biest“. Disney sicherte sich damit die erste Oscar-Nominierung eines Zeichentrickfilms in der Kategorie „Bester Film“. Mit Emma Watson kam „Die Schöne und das Biest“ auch als Realfilm in die Kinos. Doch einem Hauptdarsteller in dieser Erfolgsstory wird nur das Liveerlebnis gerecht: der Musik. Der Originalsoundtrack von Alan Menken und Howard Ashman wurde mit einem Oscar und vier Grammys ausgezeichnet. Für die Musicalfassung komponierte Menken noch einmal sechs Songs dazu. Das Budapester Operettentheater weiß, wie man mit Streicherklängen Herzen wachsweich knetet und Bälle auf die Bühne zaubert, die sich auch ein Prinz nicht schöner ausmalen könnte. Dass diese altehrwürdige Theaterkompanie von Disney beauftragt wurde, „Die Schöne und das Biest“ in Europa aufzuführen, passt zur Opulenz des Musicals. Und es passt zu einer Geschichte, die ihre Wurzeln im 18. Jahr - hundert hat: „How long must this go on?“ – „Wie lang soll das noch gehen?“, fragt der Prinz mitten in der Geschichte. So lange, wie das Publikum nicht satt wird, die Liebe siegen zu sehen: immer und immer wieder.