12.07.23

Es war ein Fest!

Leidenschaftliches Musizieren, Hingabe an die Werke von Brahms und Louis Farrenc, neue Maßstäbe der Interpretation: Die Kritiker feierten nach dem mitreißenden Auftakt mit dem MET Orchestra auch das zweite und letzte Wochenende der Sommerfestspiele mit dem Chamber Orchestra of Europe. Lesen Sie selbst – und blicken Sie zurück mit unserer Fotogalerie.

Yannick Nézet-Séguin & Chamber Orchestra of Europe

Freitag, 7. Juli 2023

Brahms und der Sunnyboy

Voller Energie dirigiert Yannick Nézét-Seguin das Chamber Orchestra of Europe im Baden-Badener Festspielhaus zu einem dramatischen Finale.

Badische Neueste Nachrichten

Stehende Ovationen im Festspielhaus

Das gemeinsame Atmen gelingt Nézet-Séguin mit dem Chamber Orchestra of Europe vorzüglich. Die ersten drei Sätze der dritten Symphonie sind ein einziges Stauen und Beschleunigen. Nichts wird gerade musiziert – jede Phrase ist flexibel. Erst im Finale entfesselt der charismatische Dirigent alle Orchesterkräfte, der Puls ist nun unerbittlich. Die Akzente sind scharf, die Streicher schlagen Alarm. Drama pur! Das große Ganze begeistert.

Badische Zeitung

Sinfonischer Höhenflug

Das Zusammenspiel des Dirigenten Yanick Nézet-Séguin mit dem Chamber Orchestra of Europa ist in Baden-Baden über die Jahre zum Garant für Hochkarätiges, im besten Falle Außergewöhnliches geworden.

Mit äußerst flexibler, fließender Tempogestaltung lässt er bei der F Dur- Sinfonie mehr als einen Hauch von arkadischer Idylle entstehen. Auch die dynamischen Steigerungen der Musik realisiert das hellwache European Chamber Orchestra unter seiner Stabführung ohne Härten.

Geschmeidigkeit und Strahlkraft (und) geschmeidig aufgefächerte Hörlandschaften im gut besuchten Festspielhaus.

Hier verbindet sich analytische Durchdringung mit Musizierlust. Es ist ein flexibel aufgefächerter Klangfluss, der nie sämig wird, verliert bei aller Tiefe nie an Spannung, das Scherzo-Allegretto wird mit ironischem Überschwang, Triangel inklusive, mit virtuoser Lust zelebriert. Mit äußerst flexibler, fließender Tempogestaltung lässt er bei der F Dur- Sinfonie mehr als einen Hauch von arkadischer Idylle entstehen. Auch die dynamischen Steigerungen der Musik realisiert das hellwache European Chamber Orchestra unter seiner Stabführung ohne Härten.

Ein Brahms-Spiel, das Maßstäbe setzt.

Pforzheimer Zeitung

YNS hörte: diese Durchführung, die er so fantastisch dirigiert, die vier Bässe pumpen los, stürmische Wellen, tosende Wogen, es ist eine unglaubliche Leidenschaft, die dieser romantischen Musik sehr gut zu Gesicht steht. Zügig, doch stets transparent, dafür lebt die Musik.

Clara Andrada de la Calles Flötensolo war zum Heulen schön. Und beileibe nicht unerwähnt bleiben soll auch die himmlische Posaunen-Variation.
An diesem Abend erlebten wir ganz besonders anschaulich, bzw. anhörbar, wie Musik aus dem Augenblick entsteht.
klassik-begeistert.de

Yannick Nézet-Séguin & Friends

Samstag, 8. Juli 2023

Musik mit Freunden teilen

Bei „Yannick and friends“ zeigt Nézet-Séguin auch als Pianist im Zusammenspiel mit COE-Mitgliedern seine Qualitäten. Das Klavier ist durch sein sensibles Spiel kein Fremdkörper im Streichquartett, sondern sein Anschlag orientiert sich am weichen Streicherklang. Auch was die Balance angeht, passt er sich perfekt der klanglichen Umgebung an.

Badische Zeitung

Ein Meisterkurs im Fach „aufeinander hören“

Ein harmonisch ausbalanciertes Musikereignis.

In op. 34 setzte William Conways (Violoncello) Einleitung den Anfangspunkt für die geheimnisvolle, langsame und schier endlose Melodielinie, die alle Instrumente mitgestalten – die Streicher mit sparsamem Vibrato, was einen schönen Effekt hat, das Klavier sonor grundierend –, bevor es dann in die Zielgerade geht und das Quintett mit diesen elf Tönen zu einem radikal-abgehackten Ende findet. Ganz kleine Konzentrationsschwächen zwischendurch trübten nicht das Gesamtbild einer sehr guten Darbietung, die künstlerisch durchdacht war und das dankbar applaudierende Publikum glücklich in den warmen Abend entließ.

Klassik-begeistert.de

Lisa Batiashvili & Yannick Nézet-Séguin

Sonntag, 9. Juli 2023

Feines Geigenspiel

Keine Virtuoseneitelkeit stört, man spürt die Vertrautheit mit der Musik im Festspielhaus beim Abschlusskonzert der Sommerfestspiele Baden-Baden in jedem Takt: Das Violinkonzert von Johannes Brahms liegt Lisa Batiashvili hörbar am Herzen, sie widmet sich ihm mit emotionaler Hingabe und Liebe zum Detail, mit fein abgetönten Klangfarben.

Ihr Solospiel ist, ganz im Sinne der Komposition, über weite Teile mit dem Klang des einmal mehr exzellenten Chamber Orchestra of Europe verwoben.

Die c-Moll-Sinfonie von Louise Farranc ist beim Chamber Orchestra of Europe mit seinem warmen Streicherklang und den beweglich Holzbläsern in besten Händen. Man spürt das Engagement von Nézet-Séguin, der die Musik formt und deren unterschiedliche Aspekte fein abtönt. Instrumentationsfinessen prägen den vom Spiel der Holzbläser ebenso wie der Streicher getragenen langsamen Satz. Für manche Überraschung ist das Finale der c-Moll-Sinfonie gut, das der Dirigent und sein ihm mit viel Enthusiasmus folgendes Orchester zu einem krönenden Abschluss der Sommerfestspiele formen.

Badische Neueste Nachrichten

Brahms raubte den Atem

Geigerin Lisa Batiashvili und das Chamber Orchestra of Europe unter Leitung von Yannick Nézet-Séguin glänzten mit dem Violinkonzert und der dritten und vierten Sinfonie des Komponisten.

Offenburger Tageblatt

Lisa Batiashvili setzt im Brahms-Violinkonzert neue Maßstäbe

Orchester und Solistin spielten dieses so bedeutende Violinkonzert mit einer derartigen Klangpracht, einer jugendlichen Frischeund bedingungslosen Transparenz, dass man kaum glauben mochte, was man da gerade erlebt hat.

Ihr warmer Geigenton schwebte stets über dem Orchesterteppich. Großer Jubel für neue Maßstäbe im op.77.

Als Zugabe spielte die Geigerin Igor Lobodas „Requiem – Dedication to Freedom“. Das Publikum blieb lange still, nachdem das 2014 komponierte Werk des ukrainischen Komponisten verklungen war.

Louise Farrencs erste Sinfonie wurde schwungvoll dargeboten, und es war bemerkenswert, wie der Dirigent sich tänzerisch immer wieder zu den einzelnen Instrumentengruppen hinwandte, um kleinste Details herauszukitzeln.

La Capitale d’Été war ein Fest!

klassik-begeistert.de