Ein opus summum
Leonidas Kavakos spielt die „Willemotte“-Stradivari von 1734
Leonidas Kavakos zählt zu den weltweit gefragtesten Geigern und musikalischen Ausnahmetalenten unserer Zeit. Im Alter von fünf Jahren begann er eine musikalische Ausbildung, die ihn von Griechenland bis in die USA führte. Zwischen 1985 und 1988 gewann er mehrere renommierte Violin-Wettbewerbe, darunter den Sibelius- und den Paganini-Wettbewerb. Im Laufe seiner Solistenkarriere interessierte sich Leonidas Kavakos auch immer mehr für das Dirigieren. Von 2007 bis 2009 leitete er die Camerata Salzburg, deren Principal Guest Soloist er zuvor seit 2001 war.
Leonidas Kavakos gründete sein eigenes Musikfestival in Athen und war – wie alle Geigerinnen und Geiger – lange auf der Suche nach „seinem perfekten Instrument“, bis er 2017 die Gelegenheit erhielt, die berühmte „Willemotte“-Geige des legendären Instrumentenbauers Antonio Stradivari für sich zu erobern.
Stradivari baute dieses Instrument im Alter von 90 Jahren 1734. Es gilt als eines seiner besten Instrumente, ein opus summum seiner Kunst.
In New York lernte Kavakos dieses Instrument vor 29 Jahren während der Ausstellung von Guarneri del Gesù Geigen am Metropolitan museum kennen.
Leonidas Kavakos sagt: „Ich fragte, ob ich ein paar Töne spielen dürfte. Das werde ich niemals vergessen! All die Süße des Stradivari-Klangs war da, aber kombiniert mit einem beeindruckendem Klangvolumen und einer tiefen und dunklen Färbung, die man nicht unbedingt mit dem Stradivari-Klang verbindet. Mehr als zwanzig Jahre später traf er wieder auf die Geige, diesmal beim Geigenhändler Florian Leonhard im Norden von London. Ich begann sofort wieder auf ihr zu spielen. Während die Abergavenny einen weichen, großen, runden Ton hat, machte mich die Elektrizität und Intensität, die die zugrunde-
liegende Tiefe der Willemotte krönen, sprachlos. Sie ist so schnell und reaktionsfähig, dass man sich fast schon zurück halten muss. Und trotzdem sind Farben und Eleganz da und warten nur darauf, erkundet zu werden. Dieser Klang kombiniert das Beste von Stradivari und Guarneri. Ich fühle mich geehrt, mit diesem großartigen Instrument Musik machen zu können und neue Klänge zu erkunden.“