28.08.24

Die Götter sind begeistert

Cecilia Bartoli in Glucks „Orfeo ed Euridice“

Cecilia Bartoli kehrt zurück nach Baden-Baden. Auch sie feiert den deutschen Komponisten Christoph Willibald Gluck, der Europas Musiktheater die Emotionen beigebracht hat. In der ewig aktuellen Geschichte vom Künstler Orpheus, der die Götter mit seinem Gesang rührt und damit seine von einer Schlange gebissene Braut Euridice aus der Unterwelt zurückgewinnt, übernimmt die große Diva der Oper die Partie des „Orfeo“ und verkörpert damit den Künstler und seinen magischen Gesang im doppelten Wortsinn. Die Koloratur-Mezzosopranistin aus Rom ist nicht nur eine der erfolgreichsten Sängerinnen unserer Zeit, sondern auch eine umtriebige Intendantin. In Monte Carlo sorgt sie für ein Erblühen der Oper und hat mit „Les Musiciens du Prince“ sogar ein eigenes Orchester gegründet, das auf den Klang des Barock und der Klassik spezialisiert ist. Christoph Willibald Glucks „Orfeo“ erklingt in der „Parma-Fassung“ von 1769, die der Oper zusätzlichen „Drive“ verleiht. Die Aktstruktur ist aufgebrochen – in sieben Szenen wird die herzerweichende Geschichte erzählt. Absoluter Höhepunkt: Glucks vermutlich größter „Hit“: „Che farò senza Euridice“.