29.05.24

Abschluss der Pfingstfestspiele

Mit Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 2 und Strawinskys "Sacre du Printemps" beenden das SWR Symphonieorchester, Teodor Currentzis und Pianist Kirill Gerstein die Pfingstfestspiele 2024. Lassen Sie den Abend noch einmal Revue passieren:

Pressestimmen

„Charismatisch, schillernd, exaltiert“

Der gedämpfte Streicherklang im Largo trägt spürbar die Handschrift Currentzis’. Wie eine Hülle umgibt er den Solisten.

Dieser magische Klang ist kaum zu orten, so perfekt verbinden sich alle zu einem sanften Kollektiv.

Münchner Merkur

„Eine geölte Maschine“

Kirill Gerstein nutzt die Chance, die dieses flexible Fundament bietet und zaubert in dieser ungebrochenen Idylle helle Farben auf dem Flügel, um im Finale die atemberaubend schnellen Läufe mit einer Leichtigkeit zu realisieren, die verblüfft.

Igor Strawinskys „Sacre“ wirkt aber in der plastischen Interpretation des SWR Symphonieorchesters im Festspielhaus so modern wie bei der skandalträchtigen Uraufführung im Jahr 1913 in Paris.

Das Orchester spielt wie im Rausch. Stehende Ovationen für eine aufregende Interpretation zum Ende der Pfingstfestspiele.

Badische Neueste Nachrichten

„Skandalös gut“

Grandios lagert sich hier ein musikalisches Muster über das andere, werden die Tempi variiert und zwischen heftigem Schlagwerk und sich hell aufschwingenden Fagott Akzente gesetzt, ohne das Ende, die Opferung eines jungen Mädchens in archaischer Zeit, aus dem Blick zu verlieren.

Der Dirigent führt nicht mehr allein durch diesen Abend, er durchlebt die Musik: angefangen mit heftigen Fausthieben mit den Armen, die die Luft durchschneiden, über den sich in den Wellen der Streicher sich wiegenden Oberkörper bis hin zum Aufschlagen des harten Rhythmus mit den Füßen.

Bachtrack

„Goldstandard“

In markantem Staccato führte sich Kirill Gerstein am Flügel ein und der Satz stürmte unter schmetternden Marschtrompeten und pfeifenden Holzbläsern in fast atemlosem Tempo voran. (...) Ein scharfer Kontrast dazu dann das Andante, das Kirill Gerstein in schönstem Legato zu einer lyrischen Meditation werden ließ.

Und dann „Le Sacre“: Die Musikerinnen und Musiker quasi auf der Stuhlkante, der Dirigent in vollem Körpereinsatz. Die Präzision war fulminant.

Online Musik Magazin

„Finale mit Paukenschlägen“

Currentzis dirigierte ausdrucksstark mit genauer Zeichengebung, um die vielen schönen Details im Getöse nicht untergehen zu lassen.

Zu Kirill Gerstein: Er meistert wie selbstverständlich die technischen Schwierigkeiten in den Ecksätzen, vertieft sich ebenso selbstverständlich in die lyrischen Schönheiten des Andantes. Immer hat man das Gefühl, die Musik entsteht erst im Augenblick, in dem er sie spielt.

Offenburger Tageblatt

„Pure Magie

Der Abend war pure Magie. Kirill Gerstein, Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester entführten das Publikum in eine Welt voller Emotionen und technischer Brillanz.

Am Ende dieser Darbietung blieb ein erschüttertes Publikum zurück, überwältigt von der Intensität und Präzision dieser klanglichen Exekution. Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester haben ein Werk geschaffen, das in seiner Gewalt und Differenziertheit neue Maßstäbe setzt.

Wochenblatt-Reporter.de

Klarheit und Passion

Die Gestaltungskunst von Kirill Gerstein stößt offenbar an keine Grenzen. Die etüdenhaften Läufe und Arpeggien spielt er kraftvoll und flexibel zugleich; selbst den marschartigen Passagen kann er immer noch weitere farbliche Stufen abgewinnen. Im Kern bleibt alles federnd, sein Pianissimo scheint unzählige Varianten zu kennen - und dasselbe gilt jederzeit auch für das Orchester.

Currentzis gelingt mit dem Symphonieorchester die richtige Dosierung zwischen Transparenz, Nüchternheit und Passion. (...) Die harten und brutalen Rhythmen zeigt er mit Handkantenschlägen, manches nimmt er in auch seinen Fußbewegungen schon vorweg. Und immer wieder hört man, wie Currentzis einige Phrasen mit seinem Atem mitgestaltet: Es ist ein leidenschaftliches, körperbetontes Musizieren.

Nach dem letzten brutalen Schlag setzt sofort der Applaus ein, das Publikum applaudiert im Stehen: Überwältigend.

Pamina Magazin