Philippe Jaroussky

Philippe Jarousskys Konzerte im Festspielhaus Baden-Baden spiegeln seine Vielseitigkeit: 2015 sang er französische Mélodies, in den Jahren davor unter anderem barocke Opernarien und -duette mit Marie-Nicole Lemieu oder geistliche Werke von Vivaldi und Pergolesi. Der Sänger zählt zu den populärsten Interpreten der klassischen Musikszene. Die Leichtigkeit und der Nuancenreichtum, mit denen seine Stimme virtuose Koloraturen bewältigt und sich in hohe Sopranlagen aufschwingt, begeistert Publikum und Kritik gleichermaßen. Der erste „Echo Klassik“ für einen Countertenor als „Sänger des Jahres“ und weitere bedeutende Preise spiegeln seinen Erfolg. In der Saison 2016/17 wirkte er als Residenzkünstler der Elbphilharmonie Hamburg an deren Eröffnungskonzert mit.

Neben den bekannten Arien der Barockzeit nimmt Philippe Jaroussky immer wieder selten gespielte Musik unbekannterer Meister in seine Programme. Daneben widmet er sich französischen Mélodies und zeitgenössischen Kompositionen. Marc-Andre Dalbavie komponierte für ihn „Sonnets de Louise Labé“ für Countertenor und Orchester. 2016 wirkte er an einer Uraufführung von Kaija Saarihos „Only the Sound Remains“ am Opernhaus Amsterdam mit. Auch dieses Werk hat die Komponistin speziell für seine Stimme geschrieben. Im Frühling sang Philippe Jaroussky zum ersten Mal Berlioz´ romantischen Orchesterliedzyklus „Les Nuits d´Èté“ und widmete sich mit Cecilia Bartoli in Duo-Abenden weltlichen Barockarien von Monteverdi. 2012 war Philippe Jaroussky in Händels „Giulio Cesare“ mit Cecilia Bartoli bei den Salzburger Festspielen zu erleben, er hat in weiteren Operninszenierungen und in CD-Produktionen mit der Mezzosopranistin zusammengearbeitet. 2015 war er als Ruggiero in Händels „Alcina“ bei den Festspielen Aix-en-Provence zu Gast.

Philippe Jaroussky tritt mit renommierten Barockorchestern auf, geleitet von Andrea Marcon, Fabio Biondi, William Christie, Emmanuelle Haïm, René Jacobs, Marc Minkowski, Jérémie Rhorer Jean-Christophe Spinosi und weiteren namhaften Dirigenten. Seine CD-Veröffentlichungen wurden mit den international wichtigsten Preisen ausgezeichnet, sein Album „Farinelli – Porpora Arias“ war für den Grammy Award 2015 nominiert. Im selben Jahr erhielt er den Händel-Preis der Stadt Halle. Des Weiteren eröffnete er die Akademie Philippe Jaroussky für junge Musikerinnen und Musiker in La Seine Musicale, einem neuen Musikzentrum bei Paris.

Philippe Jaroussky studierte zunächst Violine, Klavier und Komposition an den Musikakademien von Versailles und Boulogne. Sein Gesangsstudium begann er 1996 bei Nicole Fallien, daran schlossen sich Studien in Alter Musik bei Michel Laplenie und Kenneth Weiss an der Pariser École de Musique National-Régional an.