Herbert Blomstedt

Herbert Blomstedt hat sich in den mehr als sechzig Jahren seiner Karriere tiefen Respekt in der musikalischen Welt erworben.

Der in den USA als Sohn schwedischer Eltern geborene Dirigent erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala. Er studierte Dirigieren an der Juilliard School in New York, zeitgenössische Musik in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum in Basel. Bei Igor Markevitch sammelte er Erfahrungen in Salzburg, mit Leonard Bernstein arbeitete er in Tanglewood zusammen. 1954 gab er sein Debüt als Dirigent mit den Stockholmer Philharmonikern. Er leitete als Chefdirigent die Osloer Philharmoniker, das Dänische und das Schwedische Radio- Sinfonieorchester. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden, der er seit 2016 als Ehrendirigent verbunden ist. 1985 wurde er Chefdirigent von San Francisco Symphony, auch dieses Orchester machte ihn zum Ehrendirigenten. Von 1996 bis 1998 war er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg, von 1998 bis 2005 leitete er das Gewandhausorchester Leipzig, das ihn ebenfalls zum Ehrendirigenten ernannt hat, wie auch vier weitere Orchester: das NHK Symphony Orchestra in Tokio, das Dänische und das Schwedische Radio-Sinfonieorchester sowie die Bamberger Symphoniker. Als Gast dirigiert er die Berliner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das Orchestre de Paris, das Philharmonia Orchestra, Boston Symphony, Chicago Symphony, das Cleveland und das Philadelphia Orchestra, New York Philharmonic und Los Angeles Philharmonic.

2011 gab Herbert Blomstedt ein spätes Debüt bei den Wiener Philharmonikern, mit denen er die Saison 2018/19 eröffnete und bei den Pfingstfestspielen 2017 im Festspielhaus zu Gast war. In der Saison 2017/18 dirigierte er in diesem Haus das Gewandhausorchester.

Weit über hundert Aufnahmen liegen von ihm vor. Seine Gesamteinspielung der Sinfonien von Anton Bruckner mit dem Gewandhausorchester wurde 2013 mit dem „International Classical Music Award“ ausgezeichnet. Der Dirigent, der 2017 seinen 90. Geburtstag feierte, ist gewähltes Mitglied der Königlich-Schwedischen Musikakademie und mehrfacher Ehrendoktor. 2003 erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2016 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis ausgezeichnet, 2017 erhielt er den Brahmspreis.