Compañía Nacional de Danza

Die Compañía Nacional de Danza wurde 1979 unter dem Namen Ballet Clásico Nacional gegründet. Gründungsdirektor Victor Ullate brachte den Stil seiner ehemaligen Compagnie, Maurice Béjarts 20th Century Ballet, in das neu gegründete Nationalballett ein. 1983 – die Compagnie hieß inzwischen Ballet Nacional Clásico – wurde María de Ávila Direktorin. Sie nahm Ballette George Balanchines und Antony Tudors ins Repertoire auf. Ray Barra, der schon länger als Choreograf und Ballettdirektor für die Compagnie tätig war, übernahm 1986 nach Ávilas Abschied für ein gutes Jahr die künstlerische Leitung, bis Maja Plissetzkaja 1987 auf diese Position berufen wurde. Sie brachte Werke der klassischen Balletttradition ins Repertoire der Compagnie ein, die inzwischen unter dem Titel Ballet del Teatro Lírico Nacional auftrat. 

1990 übernahm Nacho Duato die künstlerische Leitung des Balletts, das 1992 seinen jetzigen Namen annahm. Zwanzig Jahre lang prägte Duato die Compañía Nacional de Danza – mit eigenen Choreografien und Arbeiten anerkannter zeitgenössischer Choreografen. Ihm folgte für ein Jahr Hervé Palito, bis José Carlos Martínez die Direktion übernahm. Martínez schuf eine Balance zwischen klassischem und zeitgenössischem Repertoire. Er etablierte ein Bildungsprogramm und öffnete die Compagnie für ein diverses Publikum aus allen sozialen Schichten. 2019 übernahm Joaquín De Luz. Er formte eine Compagnie aus Tänzerinnen und Tänzern mit möglichst großer stilistische Bandbreite, die souverän in die verschiedensten choreografischen Register wechseln können. 

Im Juni 2024 wurde Muriel Romero zur Ballettdirektorin berufen. Auch sie arbeitet weiter an der Vielseitigkeit der Compagnie. Mit dem Anspruch höchster tänzerischer Qualität verwirklicht sie einen interdisziplinären Ansatz, der neue Technologien künstlerisch fruchtbar macht und eine feministische, inklusive und diverse Vision des Tanzes verfolgt.