Patricia Kopatchinskaja

Orchestre des Champs-Élysées, Philippe Herreweghe
3.5.24

Epochenspiegel

1850

Robert und Clara Schumannziehen von Dresden nach Düsseldorf, wo Schumann seine Stelle als Städtischer Musikdirektor antritt.

Schumann dirigiert am 25. Juni in Leipzig die Uraufführung seiner einzigen Oper „Genoveva“.

Kalifornien wird 31. Bundesstatt der USA, Los Angeles erhält Stadtrechte.

1853

Johannes Brahms besucht die Schumans in Düsseldorf und schließt Freundschaft mit ihnen. Schumann wird Brahms’ enthusiastischer Förderer.

Schumann komponiert die Ouvertüre zu seinen „Faust“-Szenen und das Violinkonzert. Es sind seine letzten Orchesterwerke.

1854

Am 27. Februar stürzt sich Schumann bei Düsseldorf in den Rhein. Sein psychischer Zustand hatte sich seit in den Tagen zuvor rapide verschlechtert. Er wird gerettet und auf eigenen Wunsch in die Richarz’sche Heilanstalt in Endenich eingeliefert.

Der italienische Mediziner Filippo Pacini entdeckt den bakteriellen Erreger der Cholera.

1856

Schumann stirbt am 29. Juli in der Heilanstalt. Brahms hatte ihn immer mal wieder besuchen dürfen – anders als Clara, die bis zwei Tage vor seinem Tod von Besuchen abgehalten worden.

Am 17. Februar war Heinrich Heine im Pariser Exil verstorben. Schumann hatte mehrere seiner Gedichte in Liedern vertont.

Patricia Kopatchinskaja über Schumanns Violinkonzert

„Robert Schumanns Violinkonzert ist ein sehr spezielles Stück. Es ist nicht wirklich schön spielbar – nicht so einfach spielbar. Und gerade das reizt mich auch an diesem Konzert. Der langsame Satz ist vom Schönsten, das ich je gehört habe und spielen durfte […] Es ist kein Geigenkonzert – es ist einfach eine utopische und wunderbare Musik.“

Ein neues Violinkonzert von Schumann – mit welchem Jubel würde es von allen Collegen begrüßt worden sein! Und doch dürfte gewissennhafte Freundessorge für den Ruhm des geliebten Tondichters nie einer Publication das Wort reden, soviel umworben es auch von Verlegern war. Es muß leider gesagt werden, daß es eine gewisse Ermattung, welcher geistige Energie noch etwas abzuringen sich bemüht, nicht verkennen lässt. Einzelne Stellen (wie könnte es anders sein!) legen wohl von dem tiefen Gemüth des Schaffende Zeugnis ab; um so betrübender aber ist der Contrast mit dem Werk als Ganzes. […] die blühende Phantasie, mir blutet das Herz, es zu gestehen, weicht kränkelnder Grübelei, der Fluß stockt, windet sich thematisch weiter, als sehnte sich der Komponist selbst aus diesem Grau der Reflexion hinaus […] die glänzend gemeinten Figurationen zwingen der Solo-Violine ungewohnte, wirkungslose Arbeit ab.

Der Geigenvirtuose Joseph Joachim, dem Schumann das Violinkonzert zugedacht hatte, in einem Brief vom 5. August 1898

Wir danken

Patenschaft: Jean-François Monville und Renald Joiris

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